Der Sport-BH
Nur was stützt, schützt! Ganz klar vornweg: Sport ist schlecht für die Brüste! Durch Stärkung des Brustmuskels wird keineswegs der Busen angehoben – dieser Muskel hat ganz andere Aufgaben. Die Brüste bestehen aus einer Mischung von Drüsen- und Fettgewebe und wird allein durch Bänder gehalten. Und deren Haltekraft kann durch Belastung nachlassen. Deshalb braucht die Brüste beim Sport stützenden Halt durch entsprechende BHs und Bustiers. Denn Fakt ist – ob großer oder kleiner Busen, jeder braucht einen Sport-BH. Deshalb sollte es selbstver- ständlich sein, einen solchen zu tragen. Inzwischen sehen Sport-BH’s nicht mehr wie Schwerstarbeiterinnen- Still-BH’s oder Brustpanzer aus. In Sachen Design und Farben hat sich viel getan. Es gibt jetzt auch Push-up- Sport-BH’s, Sport BH’s aus Spitze, mit Dekolleté oder Bodies oder Bustiers. Der Sport-BH soll verhindern, daß der Busen beim Sport auf- und abwippt. Und zwar ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Erreicht wird dies durch den besonderen Schnitt und durch die Verarbeitung. Die Cups umschließen die Brüste immer ganz und geben dadurch sicheren Halt. Die Träger verlaufen oft zwischen den Schulterblättern. Die Trägerverstellung darf nicht auftragen oder sich durch Bewegung lockern. Die Nähte sind extrem flach verarbeitet, bei manchen Modellen sogar nach außen, um Druckstellen auf der Haut zu vermeiden. Der Verschluß darf nicht drücken und ist deshalb meist vorne angebracht. Teilweise wird auf einen Verschluß verzichtet (Schlupf-Modelle oder Bustiers). Der Sport BH muß die Brüste optimal stützen. Diese Stützfunktion wird dadurch erreicht, daß der Sport-BH eng am Körper anliegt. Die Anprobe Eine Anprobe ist unerläßlich: Die BH’s mit ihren unter- schiedlichen Materialien und Schnitten sind genauso individuell wie die Frauenkörper selbst. Die meisten fühlen sich eingeengt wie in einem „Brustpanzer“. Doch die Stützfunktion fordert eine straffe Paßform. Deshalb sollten auch keinesfalls alte BH’s für den Sport „aufgetragen“ werden. Die Cups sollten die Brüste optimal umschließen. Die Träger sollten so eingestellt werden, daß die Höhe der Brustmitte der Mitte des Oberarms entspricht. Sportlerinnen mit schwerer Brüste sollten darauf achten, daß die Träger im Schulterbereich nicht einschneiden. Sie sollten einen BH mit breiteren Trägern nehmen. Voraussetzung für eine optimale Wirkung des BH’s ist die richtig gemessene Größe. Zwei Komponenten bestimmen die richtige Größe: Unter- und Überbrustweite – es muß also zweimal gemessen werden. Die Unterbrustweite gibt den Körperumfang unterhalb des Brustansatzes an. Ein cm-Maßband wird fest unter dem Brustansatz waagerecht um den Körper gelegt. Der gemessene Körperumfang wird der Unterbrustweite zugeordnet. Diese ist gestaffelt mit einem Abstand von 5 cm. Werte, die dazwischen liegen, werden mit ± 2 cm dieser Größe zugeordnet. Das Messen der Überbrustweite dient der Ermittlung der Cup-Größe oder Körbchentiefe. Es wird waagerecht über die stärkste Stelle der Brust um den Körper gemessen. Wichtig dabei ist, daß das Maßband unter den Armen durchgeführt wird und im Rücken auf gleicher Höhe wie über der Brust anliegt. Das Maßband muß locker am Körper anliegen und darf auf keinen Fall zusammengezogen werden. Die Differenz zwischen Über- und Unterbrustweite ergibt dann die Cup-Größe.